Zusammenschreiben

Wie die Schwalben ihre Nester in die lehmige Steilküste, so graben auch wir – Ulrike, Leovinus, Michael, Frank und Angela von SoNochNie – uns für ein Wochenende am Meer ein. Zum Schreiben, Reden, Schweigen, Spazieren, den Brunnen füllen. Ein Experiment.

Was uns erwartet? Ein Ferienhaus mit handtuchgroßem Garten, sonnendurchtränkt, in dem wir gemeinsam arbeiten und genüsslich speisen. Viele Köche verderben den Brei? Nicht bei uns!

CIMG7027aSalz liegt in der Luft und zieht uns ins Wasser, das gruselig kalt ist oder doch erstaunlich warm, je nach Geschmack. Am Strand Möwen bestaunen, Steintürme bauen und wieder einreißen, gefiederten Bällen nachjagen – da atmen nackte Füße auf über Sand und rundgeschliffenen Kieseln. Den Horizont im Blick laufen wir und laufen, bis uns ein Filmteam von Elisabeth I. den Weg versperrt. Dabei … war die Dame je hier?

Nachts lockt ein dreiviertelgroßer Apfelsinenmond zur Seebrücke. Wie wärs mit einer Spontanlesung für Angler, Fotografen und Außerirdische? Erschreckend – verlockend. Doch die heiß diskutierte dunkle Materie schiebt sich zwischen Absicht und Tat. Schade eigentlich.

Wie Konzentration sich summieren kann! Geschichten wachsen still unterm Tastentanz unserer Finger. Ein Vibrieren in der Luft. Erdachtes, Erträumtes, Verschwiegenes zwischen den Zeilen. Im Verrinnen dehnt sich die Zeit.

Wieder ein Abend – wir singen, Anfangsscheu über die Schulter werfend, Rock, Pop, Schlager, egal, Hauptsache es zündet! B-Movies um Mitternacht, krude, absurd, witzig, bis uns die Augen zufallen.

Sonntag ist Erntetag. Lesung im internen Kreis. Fünf neue Texte – fünf Welten, fünf kleine Schritte in die Zukunft.

Leise Töne zum Abschied. Die gemeinsame Zeit – ein Geschenk. Hoffnung auf ein nächstes Mal, das nie wieder so, dafür ganz anders schön werden kann.

Danke für all das!

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